Ausgabe 02/2022 ·

Cochlea-Implantate: Mehr als 20 Einrichtungen zertifiziert

Kleines Mädchen mit einem Cochlea-Implantat isst ein Schokoladeneis
Manche Kinder können ohne CI gar nicht sprechen lernen satura_/Adobe Stock

Die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (CI) ermöglicht hörgeschädigten oder gehörlosen Menschen die Teilhabe am Sprechen und Verstehen. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 20 Einrichtungen, die sich als CI-versorgende Einrichtung (CIVE) qualifizieren konnten. Dies teilte die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) mit, die das Zertifikat seit Oktober 2021 vergibt.

Ziel ist es, Patientinnen und Patienten, die sich für eine Innenohr-Prothese entscheiden, zu gewährleisten, dass der Eingriff und die lebenslange Betreuung entsprechend den aktuellen Standards vorgenommen werden. 

CI wenn Hörgeräte nicht ausreichen

In Deutschland leben rund 50.000 Menschen, die gehörlos sind. Weitere 250.000 sind in ihrem Hörvermögen zu mindestens 50 Prozent eingeschränkt. Ist mit einem Hörgerät kein ausrei­chendes Verstehen der Sprache möglich, kann ein CI in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Gehörlos geborenen Kindern ermöglicht ein solches Implantat überhaupt erst sprechen zu lernen.

Laut Fachgesellschaft kommt nicht für jeden Patienten ein CI infrage. Dies gilt beispielsweise bei einem geschädigten Hörnerv oder einer verknöcherten Hörschnecke. Wer von einem Implantat profitieren könnte, zeigt sich aber erst nach eingehender HNO-fachärztlicher Untersuchung. Deshalb gehöre nicht nur der operative Eingriff, sondern auch bereits die Diagnostik in erfahrene Hände. Im weiteren Verlauf seien auch die Aktivierung des Implantats, die Hör-Rehabilitation und die lebenslange Nachsorge hochkomplexe Vorgänge, bei denen Ärzte, Techniker und Therapeuten vieler Disziplinen eng zusammenarbeiten müssen, so die DGHNO-KHC. Mit dem CIVE-Zertifikat sei nun für jeden leicht erkennbar, welche Einrichtungen die qualitativen Standards erfüllen würden.

Weitere Information finden Sie unter https://www.hno.org/.

Ansprechpartnerin

© privat

Dr. Kerstin Zeise

Landesvorsitzende Berlin


Kaiserdamm 26
14057 Berlin

(0 30) 3 22 22 60

(0 30) 30 30 87 75

E-Mail senden

Autorin

Julia Bathelt

Redakteurin


Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Torstr. 177
10115 Berlin

E-Mail senden

Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. vertritt die ideellen und wirtschaftlichen Interessen der HNO-Ärztinnen und -Ärzte in Praxis und Klinik. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen die fachliche Beratung von ärztlichen Organisationen, wie Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen sowie von Politik und anderen öffentlichen Einrichtungen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder bei allen beruflichen Belangen und fördert mit der Organisation eigener Fortbildungsveranstaltungen den Wissenserwerb seiner Mitglieder.

Weitere Artikel dieser Ausgabe