Ausgabe 3/2021 ·

Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung

Ein Mann steht verloren am Bahnsteig. Andere Personen eilen an ihm vorbei.
Einsamkeit kann Menschen jeglichen Alters betreffen. ©BOOCYS - stock.adobe.com

Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft fühlen sich einsam. Durch die Corona-Pandemie wurde die Situation noch verschärft – und zwar in allen Altersgruppen. So zeigt der Deutsche Alterssurvey (DEAS), dass der Anteil einsamer Menschen zwischen 46 und 90 Jahren im Sommer 2020 bei knapp 14 Prozent und damit 1,5-mal höher als in den Vorjahren war. Eine Befragung der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass sich aufgrund der Pandemie sogar 61 Prozent der Jugendlichen teilweise oder dauerhaft einsam fühlen.

Risiko für die Gesundheit

Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat nun einen Antrag zum Thema „Einsamkeit – Erkennen, evaluieren und entschlossen entgegentreten“ gestellt. Darin fordern die Liberalen eine interdisziplinär besetzte wissenschaftliche Fachkommission, Informations- und Aufklärungskampagnen sowie mehr Forschungsförderung, um auf das Themenfeld Einsamkeit stärker aufmerksam zu machen und es besser zu erforschen. Konkret schlagen sie eine Vernetzungsplattform vor, über die sich Akteure aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft aktiv miteinander austauschen können. Einsamkeit sei ein Risiko für die Gesundheit und berühre diverse Lebensbereiche – von der Arbeitswelt über das Freizeitverhalten bis hin zur Gestaltung sozialer Beziehungen. „Einsamkeit ist damit insgesamt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, betont die FDP in ihrem Antrag. Die zunehmende Einsamkeit war zudem bereits Thema im Familienausschuss des Deutschen Bundestags. Die Sachverständigen unterstützen den Antrag der FDP, der die Grundlage für die Anhörung bildete. 

Das Thema Einsamkeit scheint auch in anderen Ländern zunehmend in den Fokus von Gesellschaft und Politik zu gelangen. Als erstes Land der Welt hat Großbritannien bereits 2018 ein Ministerium für Einsamkeit ins Leben gerufen. Es ist dem Ministerium für Zivilgesellschaft angegliedert und koordiniert die Bemühungen der Regierung, Menschen aus der Isolation und der Anonymität zu holen.

Weitere Informationen:

Deutscher Alterssurvey (DEAS) 

Bertelsmann Stiftung

FDP-Drucksache

 

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Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. vertritt die ideellen und wirtschaftlichen Interessen der HNO-Ärztinnen und -Ärzte in Praxis und Klinik. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen die fachliche Beratung von ärztlichen Organisationen, wie Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen sowie von Politik und anderen öffentlichen Einrichtungen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder bei allen beruflichen Belangen und fördert mit der Organisation eigener Fortbildungsveranstaltungen den Wissenserwerb seiner Mitglieder.

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