Die bvmd beklagt, dass es einen Mangel an präventiven Maßnahmen, einer adäquaten Einbindung von Ernährungstherapie in die Behandlung relevanter Erkrankungen und der Ausbildung im Medizinstudium gebe. Dabei habe Ernährung einen direkten und indirekten Einfluss auf die menschliche Gesundheit und stelle einen wesentlichen modifizierbaren Risikofaktor für Erkrankungen dar. Die Medizinstudierenden fordern deshalb
- die Stärkung der Ernährungsbildung im Medizinstudium und der Allgemeinbevölkerung,
- die Implementierung eines neuen gestaffelten Mehrwertsteuersystems,
- die verpflichtende Umsetzung von DGE-Qualitätsstandards in Gemeinschaftseinrichtungen,
- ein Verbot von Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel und
- die Reduktion von Konsum und Herstellung tierischer Produkte.
Die bvmd plädiert zudem für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Herstellung von Lebensmitteln. Die Ernährung bedrohe durch ihren substanziellen Beitrag zu Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Ressourcenverknappung auch unsere natürlichen Lebensgrundlagen, die Voraussetzung für gesundes Leben seien. Es bestehe Handlungsbedarf bei der Anwendung nachhaltiger Methoden zur Lebensmittelproduktion. Überdies müsste die Lebensmittelverschwendung reduziert und die Agrarflächenerschließung begrenzt werden, so die Forderung.
Die Studierenden warnen in ihrem Positionspapier auch vor der Gefahr durch Zoonosen. So stünden die intensivierte Nutztierhaltung und der hohe Fleischkonsum im direkten Zusammenhang mit dem Anstieg von Antibiotikaresistenzen und dem erhöhten Risiko von Tierseuchen, Zoonosen und Pandemien.
Das Positionspapier kann hier als PDF-Dokument heruntergeladen werden.