Einer repräsentativen Umfrage der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) zufolge sind zwar 60 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass der digitale Datenaustausch die Gesundheitsversorgung verbessert. Gleichzeitig zweifeln aber 34 Prozent an einem Mehrwert. Ein Viertel der Patienten wünscht sich sogar, dass Informationen aus Datenschutzgründen weiterhin auf Papier ausgetauscht werden.
Datenschutz und unkomplizierter Austausch wichtig
Menschen mit vielen Arztkontakten – also chronisch und langfristig Erkrankte sowie ältere Menschen – sind offener für digitale Anwendungen. 74 Prozent plädieren für einen unkomplizierten Datenaustausch zwischen Ärzten und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens. Dabei ist knapp 70 Prozent die Ausgewogenheit zwischen Nutzerfreundlichkeit der digitalen Anwendungen und Datenschutz wichtig. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) dieser Patientengruppe plädiert ferner dafür, eine Generaleinwilligung für den Datenaustausch geben zu können.
„Je mehr die Menschen mit dem Gesundheitswesen in Kontakt kommen, umso mehr haben sie das Gefühl, dass eine nutzerzentrierte Digitalisierung etwas verbessern kann“, interpretiert die SBK die Umfrageergebnisse. Ein chronisch Kranker, der mit mehreren dicken Aktenordnern von Praxis zu Praxis laufe, wisse, was für Vorteile eine funktionierende elektronische Patientenakte bieten könne. Das könnten Menschen, die sich nur gelegentlich untersuchen lassen, weniger gut nachvollziehen.