Die Teilnehmer der repräsentativen Studie, die alle drei Jahre vom Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) durchgeführt wird, sollten ihre eigene Hörleistung bewerten. 11,1 Prozent der Befragten schätzten diese als vermindert ein. Vor zehn Jahren waren es noch 12,5 Prozent. Allerdings sind mittlerweile mehr Personen mit selbst eingeschätzter Hörminderung mit Hörgeräten versorgt: Ihr Anteil stieg von 34,0 Prozent im Jahr 2012 auf 41,1 Prozent in diesem Jahr.
Hörgeräte verbessern das Sozialleben
59 Prozent der befragten Hörgeräteträger sind der Ansicht, dass sie sich diese schon früher hätten besorgen sollen. Zwei Drittel sagten aus, dass sich durch die Hörhilfe ihr Sozialleben verbessert habe. Ferner hätten sich das geistige Wohlbefinden und die Leistung bei der Arbeit verbessert. Immerhin ein Fünftel gab an, am Abend weniger müde zu sein.
Zwischen dem Bekanntwerden der Hörminderung und der Versorgung mit Hörgeräten vergehen im Schnitt drei Jahre. Sind erstmal Hörgeräte vorhanden, werden diese durchschnittlich fast neun Stunden am Tag getragen. Ihre Lebensdauer beträgt in der Regel sechs Jahre.
Unkenntnis über Kosten von Hörsystemen
HNO-Ärztinnen und -Ärzte wissen, dass die Hörleistung ab der Lebensmitte abnimmt. Dennoch hat ein Drittel der über 50-Jährigen noch nie einen Hörtest gemacht. Dieses Ergebnis macht noch einmal deutlich, wie wichtig das vom HNO-Berufsverband geforderte regelhafte Hörscreening ab 50 wäre. Die Fachärztinnen und -ärzte für HNO-Heilkunde sind übrigens die ersten Ansprechpartner, wenn es um Hörtests geht. 58 Prozent der Befragten ließen ihn in der Facharztpraxis durchführen. Ein Großteil der Patienten lässt sich hier auch über Hörgeräte informieren. Diese Aufgabe sollte nicht unterschätzt werden, denn zwei Drittel der unversorgten hörgeschädigten Personen gaben an: „Ich kann mir kein Hörgerät leisten.“
Die EuroTrak Hörstudie 2022 steht hier zum Download bereit.