Etwa ein Fünftel der Erwachsenen mittleren Alters und fast zwei Drittel der Erwachsenen über 65 Jahre sind von Hörverlust betroffen. Viele wissen dies jedoch gar nicht. Früheren Studien zufolge kann Hörverlust zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, unter anderem zu einem schnelleren Rückgang der kognitiven Funktion, einer langsameren Ganggeschwindigkeit und einem schlechteren Gleichgewicht im Alter. Ein Mechanismus, der diese Assoziationen erklären könnte, ist ein geringeres Maß an körperlicher Aktivität bei Hörgeschädigten.
Um ihre Theorie zu untermauern, untersuchten die amerikanischen Forscher die Bewegungsaktivität von 2.490 Personen. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe von US-Bürgern im Alter von 30 bis 69 Jahren. Das Hörvermögen wurde durch eine Reinton-Audiometrie gemessen und zusammengefasst dargestellt als der Reintondurchschnitt des besseren Ohrs. Die gesamte 24-Stunden-Bewegungsaktivität wurde mit Beschleunigungsmessern am Handgelenk gemessen, die an sieben aufeinanderfolgenden Tagen ständig getragen wurden.
Weitere Studien notwendig
Die Ergebnisse aus Sekundäranalysen unterstützten die Hypothese, dass Teilnehmer mit schlechterem Hörvermögen ein geringeres Maß an körperlicher Aktivität hatten. Allerdings waren die Ergebnisse statistisch nicht signifikant. Die Forscher plädieren deshalb für weitere Längsschnittstudien, um den Zusammenhang zwischen Hörverlust und negativen gesundheitlichen Folgen weiter zu erforschen. Überdies müsse in zukünftigen Studien untersucht werden, ob Hörrehabilitationsstrategien dazu beitragen können, die nachteiligen Folgen von Hörverlust auf körperliche Aktivität und andere nachgelagerte Ergebnisse abzuschwächen.
Den Link zur Studie finden Sie hier.