Ausgabe 2/2021 ·

HNO-Webinare zu E-Patientenakte, E-Rezept und E-AU

Junge Ärztin sitzt am Laptop
HNO-Webinare: Informative Online-Fortbildung Fizkes/stock.adobe.com

Immer mehr Prozesse im Gesundheitswesen werden digitalisiert. Deshalb bietet der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. im April und Mai drei gesonderte Webinare zur elektronischen Patientenakte, zum elektronischen Rezept sowie zur elektronischen Krankschreibung via KIM-Dienst (Kommunikation in der Medizin) an. Die Fortbildungsveranstaltungen finden in Kooperation mit der gematik statt.

Den Auftakt macht die Veranstaltung „Einführung des E-Rezepts – Das müssen HNO-Praxen jetzt wissen“ am 8. April 2021, von 19:30 bis 21:00 Uhr. Weiter geht es am 29. April 2021, von 19:30 bis 21:00 Uhr, mit dem Webinar „Auf dem Weg zur Einführung zum 1. Juli 2021 – Fragen und Antworten zur elektronischen Patientenakte“. Am 20. Mai 2021 geht es dann unter dem Titel „E-AU und KIM – Das kommt noch dieses Jahr auf Praxen zu“ um die elektronische Krankschreibung.

Bei den drei Terminen werden Fach-Referenten der gematik alle wichtigen Informationen zur Einführung der TI-Anwendungen erläutern und für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung stehen. Laut gesetzlicher Vorgabe startet das E-Rezept ab 1. Juli 2021 zunächst auf freiwilliger Basis und wird ab 1. Januar 2022 verpflichtend eingeführt. Ab 1. Juli 2021 haben die Patienten Anspruch auf eine elektronische Dokumentation der Behandlung in der ePA. Die elektronische Krankschreibung startet zum 1. Oktober 2021. Ab dann müssen Vertragsarztpraxen die AU der Patienten elektronisch an die Krankenkassen übermitteln. Für die Veranstaltungen werden Fortbildungspunkte bei der Landesärztekammer Schleswig-Holstein beantragt. Die Einladung erfolgt wie üblich jeweils in der Woche vor der Veranstaltung. Mehr Informationen unter: 
https://www.hno-aerzte.de/termine/ueberblick/

Anders als in anderen Lebens- und Wirtschaftsbereichen steckt die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach wie vor in den Kinderschuhen. Der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Professor Dr. Ferdinand M. Gerlach, bemängelt in einem Interview mit der ÄrzteZeitung die Dominanz von „Faxstandard und Zettelwirtschaft“ im deutschen Gesundheitswesen. Die Digitalisierung sei ein Werkzeug, um ein bestmögliches Patientenwohl zu erreichen. „Man muss sich eher wundern, warum im deutschen Gesundheitswesen die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, so wenig genutzt werden“, so Gerlach.

Der Sachverständige befürchtet, „dass die Akte im Alltag nicht fliegt“. Der Versicherte muss die Akte, zum Teil in der Geschäftsstelle der Kasse, aktiv persönlich beantragen. Anschließend muss er bei jedem Kontakt – beim Arzt, im Krankenhaus, in der Apotheke oder beim Physiotherapeuten – immer wieder aufs Neue einwilligen, dass ein Leistungserbringer die Akte einsehen und dort Daten speichern darf. Jede Entscheidung ist zeitlich begrenzt, sodass die Vorgänge häufig wiederholt werden müssen. „Ärzte werden zu Recht sagen, dass sie sich auf die Inhalte der Akten nicht verlassen können, weil sie unvollständig, löchrig, nicht aktuell seien. Dann wird die Akte nicht den Nutzen haben, den sie haben könnte“, kritisiert Gerlach.

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Autorin

Julia Bathelt

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Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. vertritt die ideellen und wirtschaftlichen Interessen der HNO-Ärztinnen und -Ärzte in Praxis und Klinik. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen die fachliche Beratung von ärztlichen Organisationen, wie Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen sowie von Politik und anderen öffentlichen Einrichtungen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder bei allen beruflichen Belangen und fördert mit der Organisation eigener Fortbildungsveranstaltungen den Wissenserwerb seiner Mitglieder.

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